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Scientists for Future täuscht Verbraucher zu Holzenergie
Stellungnahme zum Policy Paper Wärmewende 01-2022 „Heizen mit Holz"

Berlin
, 22.07.2022
Das am 18.07.2022 veröffentlichte Policy Paper von Scientists for Future titelt plakativ mit den Worten „Heizen mit Holz – knapp, teuer und unerwartet klimaschädlich“. Es strotzt nur so vor undifferenzierter Kritik zur energetischen Holznutzung. Deren moderne Ausführung ist effizient und emissionsarm aufgrund moderner automatischer Feuerungstechnik und genormter Brennstoffe, die auf Basis von Resthölzern produziert werden. Angesichts der politischen Vorgabe, bis 2030 den Anteil an erneuerbarer Wärme auf 50 Prozent zu erhöhen, kann auf moderne Holzenergie nicht verzichtet werden. Zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele im Wärmesektor wird eine nachhaltige, effizienten und emissionsarme Nutzung von Holz unverzichtbar sein.
Die Ressourcenknappheit, auf die Scientists for Future im Papier hinweist, täuscht Verbraucher über die tatsächliche Situation. In Deutschland fallen jährlich allein rd. 7 Mio. Tonnen (t) Resthölzer aus Sägewerken an, von denen rd. 3 Mio. t zur Pelletproduktion genutzt werden. Die Branche hat noch vor Kriegsbeginn in der Ukraine die Produktionskapazitäten deutlich erhöht und gewährleistet weiterhin die Versorgung, spätestens zum Herbst hin, auch trotz extrem gestiegener Nachfrage.
Das Holz hierfür stammt größtenteils aus nachhaltiger deutscher Forstwirtschaft oder der aus Nachbarländern. Pellets sind hierzulande ein überwiegend regionaler Brennstoff. Ein ansonsten berechtigter Verweis auf Missstände bei der Waldbewirtschaftung in anderen Ländern ist an dieser Stelle unpassend und irreführend. Für die anstehende Wärmewende ist das Heizen mit Holz ein Baustein, der unter der gesetzlich in Deutschland vorgeschriebenen Waldbewirtschaftung überwiegend mit Resthölzern aus der Bauholzproduktion umgesetzt wird. Auf diese Weise wird auch die Substitution von Stoffen wie Ziegel und Beton durch CO2-speichernder Holzbauten erst wirtschaftlich attraktiv macht. Dazu kommt die Substituti-onswirkung beim Ersatz von Öl oder Gas im Wärmemarkt.
Die Autoren des Papiers ignorieren außerdem die technogische Verknüpfung durch Hybridanlagen, bei der moderne Holzenergie mit Solar oder beispielsweise der Wärmepumpe kombiniert wird. Verschiedene Erneuerbare Energien, an die Bedürfnisse der jeweiligen Gebäude angepasst, machen hierbei den richtigen Mix für klimafreundliche Wärme aus, der die Wärmewende im Gebäudesektor erst ermöglicht.
Das Argument Pellets seien teuer, wird hier ebenfalls grob irreführend verwendet. Zwar ist der Pelletpreis durch die kriegsbedingten Verwerfungen der Energiemärkte und eine extreme Nachfragesteigerung nach erneuerbaren Wärmequellen in den letzten Monaten stark gestiegen – gegenüber fossilen Brennstoffen besteht aber immer noch ein signifikanter Preisvorteil (rd. 33 Prozent im Juli 2022), was ungefähr dem durchschnittlichen langjährigen Preisvorteil der Presslinge gegenüber den fossilen Brennstoffen entspricht.
Fazit: Moderne, automatisch betriebene Holzenergie wie durch Pelletheizungen ist nachhaltig, wirtschaftlich, klimafreundlich und gleichermaßen effizient wie emissionsarm. Zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor muss sie weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten.