Login
Warum trotz Waldschäden weiterhin Holz genutzt werden muss!
Dem Borkenkäfer die Brutmöglichkeiten entziehen.

Berlin 
, 08.08.2019
Derzeit wird viel über dürrebedingte Schäden in deutschen Wäldern berichtet. Ursache ist der schleichende Klimawandel mit häufigeren Hitze- und Dürrephasen, der Schädlinge wie den Borkenkäfer begünstigt. Verbraucher sind vielfach besorgt und fragen sich, ob die Nutzung von Holz angesichts dieser Entwicklung zeitgemäß ist. Die Antwort darauf ist ein klares „Ja“ zum Brennstoff Holz aus Deutschland. Holznutzung ist gut für die Wälder!
I. Wie ist die Schädigung des Waldes einzuschätzen? Die Wiederholung des ungewöhnlich heißen und trockenen Sommers 2018 auch dieses Jahr sowie der fehlende Winterniederschlag hat die Wälder in Deutschland regional teilweise sehr stark geschädigt und zur Massenvermehrung von Borkenkäfern geführt. Dieser Schädling bedroht insbesondere geschwächte Nadelbäume. Auch Buchen leiden auf für sie nicht optimalen Standorten.
Im Jahr 2018 sind laut Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) 32,4 Mio. m3 Schadholz angefallen. Die Prognosen gehen für dieses Jahr von einer ähnlichen Größenordnung aus.
  • Die jährliche Schadholzmenge entspricht somit etwa knapp der Hälfte der üblichen jährlichen Holzmengen. Die Gesamtmenge an entnommenem Holz ist im Jahr 2018 dennoch nur um etwa 10 Prozent angestiegen (Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie). ·
  • Die Nutzung geschädigter Bäume hat also vielerorts die regulär geplanten Holzentnahmen ersetzt. Laut Bund Deutscher Forstleute (BDF) wurden 2018 rd. 120.000 Hektar Waldfläche durch Borkenkäfer und schätzungsweise 300.000 Hektar Jungbestände und Kulturen durch Dürre geschädigt.
  • Das sind unter 4 Prozent der deutschen Waldfläche.
II. Wie steht es generell um den deutschen Wald? Die Bundeswaldinventur 3 (BWI 3) hat dem deutschen Wald sowohl quantitativ (Fläche, Holzvorrat) als auch qualitativ (u.a. Mischung, Alter, Naturverjüngung, Totholzanteile) ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die auf der BWI 3 aufbauende WEHAM-Studie attestiert dem deutschen Wald eine deutlich unterhalb des Zuwachses liegende Nutzungsrate: Es wächst also mehr nach als genutzt wird. Die aktuell vom renommierten Thünen-Institut veröffentlichte sog. Kohlenstoffinventur hat den Zustand des Waldes für den Zeitraum nach der BWI 3 (2012-2017) ermittelt und dabei die positiven Trends der letzten Jahrzehnte bestätigt:
  • Es wächst mehr Holz nach als genutzt wird. Der Holzvorrat ist um 6 Prozent gestiegen, bei beschleunigtem Zuwachs. Deutschland ist weiterhin holzreichstes EU-Land!
  • Wälder sind eine wichtige Kohlenstoffsenke, ca. 7 Prozent der deutschen CO2-Emissionen werden durch sie kompensiert.
  • Die ökologische Qualität der Wälder verbessert sich weiterhin: Es gibt mehr Laubbäume, mehr alte und dicke Bäume sowie mehr Totholz, das insbesondere unter Naturschutzaspekten wichtig ist.
III. Warum sollte man gerade jetzt Holz nutzen?
  • Will man kommenden Borkenkäfergenerationen die Brutstätten entziehen, muss möglichst viel geschädigtes Holz aus dem Wald gebracht werden. Holznutzung schützt somit die Wälder.
  • Im Wald verbleibendes Schadholz verrottet und setzt dabei das gespeicherte CO2 ebenfalls frei – dazu weitere klimaschädliche Gase wie z.B. Methan.
  • Holz als Brennstoff – am besten eingesetzt in modernen Holzzentralheizungen oder Pelletkaminöfen – ersetzt dagegen vor der CO2-„Freigabe“ noch fossile Energieträger und spart dadurch erhebliche Mengen an CO2 ein.
  • Holzpellets bestehen aus Spänen, die beim Einsägen des Holzes im Sägewerk anfallen. In den parallel dort hergestellten Holzbaustoffen wird das CO2 langfristig gespeichert. Für Pellets wird kein zusätzlicher Baum gefällt.